Impulse


Erfolgsfassaden durchschauen

Was nach außen gezeigt wird, wirkt oft nicht im Inneren – sei es in der Politik, Wirtschaft oder auch Gesellschaft. Die Wahrnehmung dessen, was wir sehen und die Tatsache, wie es wirklich ist, stimmen häufig nicht überein. Aus diesem Grund ist es entscheidend, Erfolgsfassaden zu erkennen und auch anzuerkennen, dass es eine Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt.

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Besonders deutlich spüren Führungskräfte im mittleren Management eine Diskrepanz zwischen den Wahrnehmungen im Unternehmen. Vorzugsweise wenn sie etwas im Unternehmen bewegen möchten, geraten sie in ein Spannungsfeld aus Vorgaben von oben, nach welchen Werten und Richtlinien etwas umgesetzt werden soll und andererseits den Menschen im Team, die ihnen rückmelden, dass dies alles nur Fassade sei und nicht ernsthaft gelebt werden will. Es ist wichtig, diese unterschiedlichen Realitäten als solche zu erkennen und anzunehmen. Erst der Blick auf beide Seiten ermöglicht wirksame Lösungen, bei denen außen und innen kongruent zusammenpassen.

Fassaden sind ein wesentlicher Teil der Realität

Fassaden haben oft eine negative, abwertende Bedeutung. Sie sollen den „wahren Kern“ ansprechend verpacken oder sogar verbergen. Doch sie sind ebenfalls ein wesentlicher Teil unserer Realität. Es gibt kein Gebäude ohne Fassade. Alles in unserer Welt hat eine äußere Hülle und jedes äußere Verhalten resultiert aus einem Hintergrund heraus.

Die zwei essenziellen Fragen sind daher:

  • Was verbirgt sich hinter dem Vordergründigen, hinter dem äußeren Schein?
  • Was wirkt im Hintergrund?

Gehen wir nochmals in die Wirtschaftswelt: Der Vorstand und das Management sind bemüht, ein attraktives Unternehmen zu gestalten. Sie haben ein Mission Statement und ein Leitbild mit Werten und Grundprinzipien entwickelt. Diese wurden in höchster Qualität und Professionalität ausgestaltet. Das gleicht der wunderschönen Fassade eines Gebäudes, die mit viel Aufwand erstellt wurde. In der täglichen Umsetzung allerdings bricht die Energie weg. Das Haus bleibt leer und wird nicht belebt. Die Nachhaltigkeit und das konsequente Dranbleiben fehlen, bis die Wirkung erreicht ist. Es wird viel investiert, wenn aber der Aufwand im Vergleich zu den tatsächlichen Ergebnissen selbstkritisch evaluiert wird, stimmt oft die Relation nicht.

Auch der Blick auf Unternehmen oder Organisationen von außen offenbart ein ähnliches Bild. Vieles dreht sich um aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit bei den Produkten und Leistungen, Energieeffizienz in den Logistik-Prozessen, Beiträge zur Lösung der Klimakrise, Gewinnung von Mitarbeitenden und vieles mehr. Es wird viel Energie, Zeit und Geld investiert, um auf unterschiedlichen Events, Plattformen und Social Media präsent zu sein und ein attraktives, verantwortungsvolles Bild darzustellen. Mit vordergründiger Strahlkraft wird eine Erfolgsfassade geschaffen. Perfekte Inszenierungen, kluge Statements und bestechende Präsentationen vermitteln der Öffentlichkeit, potenziellen Kunden oder interessierten Bewerbern den Eindruck, dass dieses Unternehmen krisenfest ist, sich ernsthaft seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellt und ganzheitliche Lösungen findet.

Betritt man jedoch das Haus, respektive das Unternehmen, zeichnet die Realität ein anderes Bild. Nachhaltigkeit zum Beispiel ist im Alltag bei den Verhaltensweisen der Führungskräfte und Mitarbeitenden kaum erkennbar. Die definierten Werte und Leitbilder werden nicht wirklich ernsthaft gelebt. Die Strahlkraft im Inneren des Unternehmens wirkt eher matt und es bleibt häufig bei Oberflächenkosmetik. Langfristige Auswirkungen werden offensichtlich noch nicht erkannt, nicht gesehen und daher auch nicht berücksichtigt.

JETZT ist die Zeit, sich einen genaueren Überblick zu verschaffen, worum es tatsächlich geht, wie alles im Spiel des Lebens zusammenhängt und was alles in diesen herausfordernden Situationen eine wichtige Rolle spielt. Und es geht darum, die Fassaden zu durchschauen, um auf den Boden der Realität zu kommen. Erst auf dieser Basis können zukunftstaugliche Lösungen gefunden werden.