Die Kraft der bewussten Performance
„Das Leben ist ein Spiel, wie alle Spiele sind: Wer's nicht versteht, verliert. Und wer's versteht, gewinnt.“ Dieses Zitat stammt vom Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Wir alle agieren im Spiel des Lebens – das gilt für Führungskräfte ebenso wie für Mitarbeitende, für Kinder wie Erwachsene.
Daraus ergeben sich drei interessante Fragen:
- Auf welchen Spielfeldern bewege ich mich?
- Welche Rolle nehme ich ein?
- Wie ist mein Auftrag im Spiel?
Um genauer zu verstehen, wie die Spiele ablaufen, gilt es zunächst einmal die eigene Performance mit ihren verschiedenen Facetten und Aspekten zu betrachten. Daraus kann für jeden einzelnen der „Auftrag“, der individuelle Beitrag, definiert werden – die persönliche Performance im gemeinsamen Spiel.
Was bedeutet Performance?
Im Ursprung leitet sich das Wort Performance vom Lateinischen „performare“ ab, was bedeutet, in eine Form bringen oder durch eine Form ausdrücken. Im Englischen kommen der Performance oder dem Verb „to perform“ noch weitere Bedeutungen zu. Wir sagen zum Beispiel nach einem Theaterstück, dass dies eine tolle Performance der Künstler war oder sprechen davon, dass ein Sportler besonders gut performt hat. Der Begriff wird somit auch
als durchführen, tun, erfüllen, spielen, eine Vorstellung geben, aufführen oder auftreten gesehen. All diesen Bedeutungen liegt zugrunde, dass etwas zum Ausdruck gebracht wird, dadurch sichtbar in Erscheinung tritt und eine konkrete Form bekommt. Durch erbrachte Leistungen werden erkennbare Ergebnisse erzielt.
Je bewusster agiert wird, desto höher die Performance
Bei der Performance bedarf es einer klaren Vorstellung darüber, was zum Ausdruck gebracht werden will. Davon ausgehend können anschließend alle Voraussetzungen geschaffen werden, die eine erfolgreiche Umsetzung ermöglichen. Essenziell hierbei ist, dass es dabei immer um zielgerichtete Bewegungen geht, in denen die Energien und Kräfte gebündelt werden. Wenn diese Power eingesetzt wird, bewirkt sie, dass etwas entsteht, was zuvor in dieser Form noch nicht vorhanden war und zu einem Ergebnis führt. Dafür braucht es ein Ziel, denn wer seine Energien nicht auf etwas hin ausrichtet, läuft Gefahr, diese in vielen Abzweigungen des Weges zu verlieren. Je bewusster also agiert wird, desto besser wird die Performance. Der Grundsatz dahinter lautet: „Where attention goes, energy flows.“
Das lässt sich sehr gut im Alltag beobachten. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit und Achtsamkeit auf etwas Bestimmtes lenken, fließt dort die Energie. Gehen wir Projekte unkonzentriert oder halbherzig an, kann nicht die volle Performance entstehen.
Bewusstsein schafft den Unterschied
Die volle Motivation aller Beteiligten speist sich aus bewussten Prozessen. Zu etwas Wertvollem beitragen oder etwas erreichen, was es vorher nicht gab, spornt an und steigert das Selbst-Bewusstsein. Gemeinsam mit anderen einen höheren Mehrwert zu schaffen, aktiviert auch das kreative Potenzial, das jeder Mensch in sich trägt. Damit sind wir wieder bei den zuvor erwähnten Spielen, denn ein zentraler Aspekt der Performance im Leadership ist das wirksame Zusammen-Spiel aller Beteiligten, die für die Erfüllung einer Aufgabe eine Rolle spielen. Und unter Einbeziehung von allem, was Einfluss auf das Spiel hat. Das ist ähnlich wie bei einem Theaterstück: Der Regisseur, die Schauspieler, Techniker und alle weiteren Beteiligten erreichen die beste Performance, wenn sie ihre jeweiligen Rollen kennen, ihre volle Aufmerksamkeit auf das Stück lenken und sich bewusst sind, dass vor allem durch das Zusammen-Spiel aller, ein Erfolg entsteht. Dabei geht es in erster Linie darum, den Blick für das Ganze zu schärfen, die unterschiedlichen, relevanten Einflussgrößen zu (er)kennen, die Zusammenhänge mit den Wechselwirkungen zu beachten, sich an die vereinbarten Werte und Spielregeln zu halten oder sie gegebenenfalls gemeinsam neu zu definieren.
Weitere Facetten der Performance und des gemeinsamen Spiels sowie deren Zusammenhänge, erläutere ich in meinem Buch „MAGIC LEADER: Die Macht der Illusionen“.