Corona Krise — war das schon alles?

In den letzten Wochen sind schon viele gesundheitliche, soziale, wirtschaftliche, realpolitische, ökologische u.a. Facetten und Aspekte zu dieser aktuellen Herausforderung aufgezeigt worden. Faktum ist, dass durch diese Pandemie die ganze Menschheit herausgefordert ist, weltweit ein Massensterben zu verhindern.

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Corona Krise — war das schon alles?

In den letzten Wochen sind schon viele gesundheitliche, soziale, wirtschaftliche, realpolitische, ökologische u.a. Facetten und Aspekte zu dieser aktuellen Herausforderung aufgezeigt worden. Faktum ist, dass durch diese Pandemie die ganze Menschheit herausgefordert ist, weltweit ein Massensterben zu verhindern.

Mit den Maßnahmen zur Gesundung der kranken und gefährdeten Menschen sind gleichzeitig die Grundfesten des ökonomischen wirtschaftlichen Gefüges erschüttert. Die Frage stellt sich nun, inwieweit es Sinn macht, nach der Krise das ganze ökonomische System mit den bisherigen Grundprinzipien, mit den zugrundliegenden mentalen Konzepten und Rahmenbedingungen wieder auf die Beine zu bringen. Wir haben es nämlich mit einer globalen gesamtsystemischen Krise zu tun. Daher kann eine nachhaltige Lösung auch nur erreicht werden, wenn ALLE entscheidenden Parameter ganzheitlich betrachtet werden.

Dazu gehört auch die Dimension der Natur. Sie ist ein hoch komplexer sensibler Organismus und bildet unsere Lebensgrundlage. Das scheinen wir bei allen Lösungsansätzen völlig aus dem Blickwinkel verloren zu haben. Mit einer unglaublichen Ignoranz missachten wir diese Realität und wundern uns, wenn die Natur mit klaren Rückkoppelungen korrigierend reagiert. Selbst diese Ereignisse werden (zu) oft als nicht relevant abgetan. Die Frage ist, wie lange noch?

Was will uns diese krisenhafte Situation alles sagen? Was gilt es zu lernen?

Das Worst Case Szenario für die Zeit nach der Corona Krise wäre, wenn alles wieder so weiterläuft, wie vor der Krise. Dann haben wir tatsächlich nichts daraus gelernt. Denn bei jeder Krankheit und in jeder Krise sind wir als individuelle Menschen und in diesem Fall einer Pandemie auch als Menschheit herausgefordert. Krankheiten und Krisen sind deutliche Rückmeldungen, dass der jeweilige Organismus aus dem Gleichgewicht geraten ist. Es sind Botschaften, dass etwas nicht in der Ordnung ist, die sein könnte und sollte.

Was hat das nun mit der Corona Krise zu tun?

Es ist doch bemerkenswert, dass der Covid-19 Virus eine akute Gefährdung unserer Atmung darstellt und zur tödlichen Lungenkrankheit führen kann. Es geht also um die Luft zum Atmen. Wir können viele Tage ohne Essen auskommen, mehrere Tage ohne Trinken, aber nur wenige Minuten ohne Atemluft.

Seit Jahren laufen die Diskussionen über die Klimasituation auf unserer Erde. Ganze Regionen sind von ständigem Smog belastet, die Menschen leben dort permanent in trüber Luft, sehen keine Sonnenstrahlen und gehen zum Schutz vor Giftstoffen nur mehr mit Masken herum. Durch die von uns Menschen verursachten Umweltbelastungen ist die lebensnotwendige Atemluft gefährdet und von einer höheren Metaebene aus betrachtet scheint auch der Erde “die Luft auszugehen”. Sie kann mit ihren natürlichen Regularien nicht mehr den Ausgleich schaffen.

Interessanterweise verändert sich die globale Situation bereits nach einigen Wochen der Maßnahmen. Deutlich erkennbar und messbar erholen sich weltweit einige kritische Belastungszonen . Das Runterfahren der direkten sozialen Kontakte, der Wirtschaft, des Flugverkehrs und anderer Maßnahmen scheint der Erde sehr gut zu tun. Sie ist damit noch nicht in einem gesunden Status, aber es dient offensichtlich dem Heilungs-Prozess.

Auf Distanz zu gehen und gesunden Abstand zu halten und alles auf das Lebensnotwendige zu beschränken, zeigt bei konsequenter Einhaltung in einigen Bereichen eine deutliche positive Auswirkung — nicht nur auf die körperliche Gesundung der Menschen.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft, auf das soziale und politische Gefüge sind jedoch noch nicht übersehbar und in ihrer Tragweite abschätzbar.

Daher sind die bisherigen Lösungsansätze zwar unmittelbar notwendig, aber bei weitem nicht ausreichend. Wir müssen an die Wurzel, zum Ur-Sprung der Krise gehen, wenn wir nachhaltige Lösungen wollen.

Worin liegt der Ur-Sprung der aktuellen Krise — jeder Krise?

Wir stecken in einer veritablen Krise des Bewusstseins! Es ist ein Bewusstsein, das von Ego-Vorstellungen mit seinen Macht- und Besitzansprüchen dominiert ist, von „mehr und mehr“ haben wollen, von alles muss „immer schneller und schneller“ gehen, nichts ist gut genug, u.v.m.

Jetzt befindet sich ein Großteil der Menschen aber gezwungenermaßen in einer gegenteiligen Situation, wo wir zum Entschleunigen und zum Reduzieren auf das Notwendigste aufgefordert sind. Gar nicht so wenige können dem etwas Positives Wohltuendes abgewinnen. Sie entdecken die heilsame Wirkung von gesunder Distanz zu den Dingen des Alltags. Sie können spüren, wie gut ein angemessenes Lebenstempo tut. Mit Achtsamkeit werden viele wert-volle Facetten des Lebens neu entdeckt. Es klingt paradox, aber durch das Abstand-halten treten wir bewusster mit anderen in Kontakt. Die Distanz schafft eine neue Nähe.

Wir brauchen auch eine gesunde Distanz zu uns selbst, zu den „falschen“ limitierenden Überzeugungen.

Es geht nicht nur um einen gesunden äußeren Abstand, sondern auch im Inneren für sich selbst zu reflektieren, wo wir in unserem Bewusstsein mit negativem, lebensfeindlichem, lieblosem Gedankengut infiziert sind. Wo unser Ego mit destruktiven Verhaltensweisen andere infiziert und verletzt. Es geht um ein ehrliches Selbstbild und darauf aufbauend um weitere Transformationen.

Das erfordert die Bereitschaft, sich ausreichend und regelmäßig Zeit zunehmen, um zur innersten Quelle zu gehen, in die PRÄSENZ, in die STILLE. Entschleunigung allein tut schon gut, reicht aber nicht aus, um die tieferen Zusammenhänge und Hintergründe dieser Krise zu erkennen. Aus dieser innersten Quelle heraus können wir für diese Herausforderungen mit einem ganzheitlichen Bewusstsein Neue nachhaltige Lösungen finden.

A. Einstein: „Man kann ein Problem nicht auf derselben Ebene lösen, wo es entstanden ist.

Ein Prozess, der aus der Krise führt: reflektieren — auswerten — nach Innen gehen — Neues kreieren

Der Prozess beginnt immer bei einem SELBST. Wir haben nicht in der Hand, was andere machen. Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber wir können die eigene Welt neu gestalten. Es liegt jetzt an DIR, was DU daraus für DICH lernst und welche Konsequenzen DU für DICH, DEIN Leben und DEIN Umfeld ableitest.

Ich lade DICH ein, bei diesen neuen Lösungen aktiv mitzugestalten. DEINE Beiträge sind gefragt.

Wir brauchen neue Modelle des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens — ohne ständige Abwertungen, ohne einseitige Beurteilungen, Ausgrenzungen, Rivalitäten und ohne die zerstörenden Kämpfe, die anderen die Luft zum Leben nehmen. JETZT ist die Zeit für Korrekturen und dabei ohne blinden Aktionismus reflektiert zu handeln.

Nachhaltige Erfolge wurzeln im Meistern von Krisen.

Wir brauchen einen wertschätzenden Umgang mit uns selbst, mit anderen und mit der Natur. Ohne sie verlieren wir unsere existenzielle Lebensgrundlage. Was helfen uns eine körperliche Gesundheit, eine florierende Wirtschaft, geniale Technologien etc., wenn uns dabei der nährende gesunde Boden abhandenkommt und wenn uns vor allem im wörtlichsten Sinne dabei die gesunde Luft ausgeht!

Genau das zeigt uns auf eindringliche Weise die Corona Krise. Es ist Zeit aufzuwachen und zu handeln.

Ich freue mich auf Deine Re-Aktion und Deine Beiträge. josef.gundinger@raumzeit8.com

Josef Gundinger

PS: Die Trilogie-Programme der RAUMZEIT8 unterstützen die Transformationen von Menschen und Organisationen.